Wie reagiert ein Baum auf Verletzungen?

Bäume können Wunden nicht heilen, sondern müssen sich anders behelfen. Sie können nur die Wunde nach außen hin überwallen und nach innen abschotten.

Wie funktioniert die Abschottung?

Im Kernholz findet nur eine pauschale Abwehr gegen Mikroorganismen durch die Einlagerung von Tanninen, Gerbstoffen und anderen sekundären Pflanzenstoffen statt. Im Splintholz kann sich der Baum aktiv mittels Abschottung wehren.

Der Vorgang der Abschottung wird durch das CODIT-Model erklärt ( Compartementalization of Decay in Trees; Kompartimentierung von Fäulen im Baum) nach Dr. Alex Shigo.

Durch mechanische Verletzungen oder Pilze werden die Abschottungszonen aktiviert.

Wand 1: verhindert die vertikale Ausbreitung durch Verschluß der Gefäße

Wand 2: verhindert die Ausbreitung nach innen u.a. durch Einlagerung chem. Substanzen

Wand 3: verhindert die seitliche Ausbreitung durch Aktivierung der Marktstrahlen

Wand 4: wird vom Kambium neu gebildet und verhindert eine Ausbreitung nach außen

Die Wirksamkeit dieser Zonen ist abhängig vom Alter der Bäume, Zeitpunkt der Verletzung, Baumart, Standort und Vitalität des Baumes.

Aufgrund dieser Kenntnisse sollten wir die Durchmesser von Schnittstellen so klein wie möglich halten. Im Kernholz kann sich der Baum nicht mehr aktiv gegen sie mikrobiellen Angreifer wehren und die Fäule kann ungehindert voranschreiten.

 

Naturvielfalt in der Gemeinde Der Baum in der Gemeinde

Am 19. März hat der Umweltverband in Zusammenarbeit mit dem BaumPflegeteam zu einem Erfahrungsaustausch rund um das Thema „Baumpflanzung nach neuestem Stand der Technik“ im Kultursaal in Wolfurt geladen. Auf der Gästeliste standen neben den Organisatorinnen, Dipl. Geogr. Katrin Löning vom Österreichischen ÖkologieInstitut und Mag. Christiane Machold vom Amt der Landesregierung, auch Bürgermeister Christian Natter und DI Jutta Nenning von der Gemeinde Wolfurt.

Als Referenten waren neben Peter Bott (Mitglied im FFL Regelwerkausschuss Baumsubstrate/ Standortsanierung, Bühl, Deutschland) auch Landschaftsarchitekt DI Markus Cukrowicz aus Winterthur und Stefan Gieselbrecht vom BaumPflegeteam eingeladen. Im Anschluss an die Vorträge der Referenten wurde noch eine Baustellenbesichtigung beim Cubus in Wolfurt durchgeführt, wo die Teilnehmer direkt erfahren konnten wie Baumpflanzungen optimal durchgeführt werden sollten.

Ziel des Workshops war die Vermittlung von sämtlichen Aspekten, die bei der Pflanzung im urbanen Raum berücksichtigt werden sollten. Darüberhinaus konnten die zahlreichen Vertreter aus 18 verschiedenen Gemeinden Vorarlbergs auch konkrete Tips für ihre eigenen Projekte in der Gemeinde erhalten.