Fachgerechte Pflege von Landschaftsbäumen

Wussten Sie dass durch die Blätter eines ausgewachsenen, großkronigen Laubbaumes täglich 36.000 m³ Luft strömen und der Baum die darin enthaltenen Schadstoffe, Staubanteile, Pilzsporen und Bakterien herausfiltert. Derselbe Baum verarbeitet an einem Tag den Kohlendioxidabfall von drei Einfamilienhäusern und produziert zusätzlich den Sauerstoffbedarf von 10 Menschen. Um die Umweltleistung eines Großbaumes zu ersetzen müssten 2000 Jungbäume gepflanzt werden. Die Kosten hierfür würden etwa 250.000 Euro betragen.

 

Bäume pflegen! Nicht verstümmeln!

Bäume mögen juristisch gesehen Sachen sein, tatsächlich sind sie Lebewesen mit einem ausgeklügelten Organismus. Bei jedem Baum besteht ein sensibles Gleichgewicht zwischen Wurzeln, Stamm und Krone. Alle diese Baumteile sind für das Überleben des Baumes wichtig.

 

Bäume in Straßen, in Wohnsiedlungen und Gärten sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Standorte, die nicht den Bedürfnissen der Bäume entsprechen, machen Bäume anfällig für Bruch und Schädlinge. Anders als im Wald sind abbrechende Äste oder gar das Umstürzen des Baumes eine Gefahr für Personen, Gebäude und den Straßenverkehr.

Um die Verkehrsicherheit von Bäumen aufrechtzuerhalten sind Kontrollen notwendig. Dazu gehören neben regelmäßigen Sichtkontrollen auch geeignete Schnitt- und Pflegemaßnahmen. Diese sorgen dafür, dass der Baum lange vital bleibt.

 

Leider sieht man allerorts arg verstümmelte Bäume. Baumkappung, so nennt man das übermäßige und meist willkürliche Entfernen und Stutzen von Kronenenteilen. Diese „Fällung auf Raten“ wird den Baumbesitzern allzu oft als korrekte Pflege angepriesen. Doch diese Kappungen sind grober Unfug und führen bald zu neuerlichen Problemen.

 

Folgen von Kappungen

Wird die Krone durch übermäßigen Schnitt gekappt, zerstört man das sensible Gleichgewicht des Baumes. Das Abschneiden großer, starker Äste fügt dem Baum Verletzungen zu, die er selbst nicht mehr heilen kann.

  • Pilze dringen in das Holz ein und zersetzen es.
  • Der Baum treibt besonders stark an den Kappungsstellen aus.
  • Diese Triebe wachsen meist senkrecht nach oben und sind äußerst instabil
  • Durch Kappung wird neues Gefahrenpotential geschaffen
  • Wurzeln können durch die entstandene Unterversorgung absterben
  • manche Baumarten bekommen dadurch einen Sonnenbrand (Absterben von Rindenteilen)
  • viele Bäume sterben langfristig an den Folgen der Kappung
  • ein gekappter Baum verursacht dauernde Folgekosten!!

 

Qualifizierte Baumpflege

Statt Bäume durch Kappungen zu verstümmeln oder verstümmeln zu lassen, sollten Baumbesitzer sich an qualifizierte Fachleute wenden. Diese kennen die geeigneten Pflegemaßnahmen, um den Baum lange gesund und verkehrsicher zu erhalten.

 

Baumpflege fängt bereits vor der Pflanzung an: Mit der Auswahl der geeigneten Baumart und dem sorgfältigen Vorbereiten der Pflanzgrube. Doch nicht immer haben die Baumeigentümer Einfluss auf die Pflanzung der Bäume. Wer ein Haus kauft oder baut, erwirbt den auf dem Grundstück vorhandenen Baumbestand. Auch dieser soll durch fachgerechte Maßnahmen gepflegt werden.

 

Fachgerechte Schnittmaßnahmen

Ein Baumpfleger wird niemals eine Kappung durchführen! Nach einem ausführlichen Beratungsgespräch werden Maßnahmen wie Verjüngung oder Auslichtung getroffen. Diese Maßnahmen variieren je nach Baumart. Es werden nur Schnittmaßnahmen durchgeführt, die das gesunde Baumwachstum fördern und die Krone stabil halten.

 

Schneide keinen Zweig, ohne zu wissen, warum!

Ein qualifizierter Baumpflege-Fachbetrieb arbeitet nach der ÖNORM L1122 und kann auf Referenzobjekte verweisen. Durch den Qualifizierungsnachweis in der Baumpflege (ISA Arborist, Fachagrarwirt für Baumpflege und Sanierung, Ceritfied European Treeworker/Technican) wird der hohe Ausbildungsstand nachgewiesen.

 

Fazit

Damit Bäume stabil und verkehrssicher bleiben, sind gerade in Städten und an Straßen baumpflegerische Maßnahmen notwendig. Kappungen gehören nicht dazu. Qualifizierte Baumpflegefachbetriebe wissen, welche Schnittmaßnahmen dem Baum nützen und handeln nach der goldenen Regel:

 

 

Einen kranken Baum,
den man nicht versteht,
behandeln zu wollen,
ist,
als wolle man einen Rolls Royce
mit einem Vorschlaghammer starten.

Zitat: A.L Shigo aus dem Buch „Moderne Baumpflege“